Allgemein bekannt ist die Tatsache, dass eine Vielzahl von Krankheitserregern, verschiedenen Viren und Bakterien Erkrankungen des menschlichen Organismus verursachen können.
In 15-20% der Krebserkrankungen werden Virusinfektionen für die Entstehung der Krankheit verantwortlich gemacht. So können Viren u. a. Leukämie, Brustkrebs, Lungenkrebs, Leberkrebs sowie gynäkologischen Tumore auslösen. Es ist jedoch weniger bekannt, dass Viren und Bakterien auch im menschlichen Gehirn Erkrankungen wie Schizophrenie, Depressionen, bipolare und Zwangsstörungen bewirken können.
In einzelnen Fällen wird sogar vermutet, dass Viren zur Veränderung von Verhaltensformen und Neigungen beitragen können – wenn zum Beispiel Homosexualität oder Autismus zum Vorschein kommen. Trotz alledem werden die möglichen Schäden, die unserer Gesundheit und unserem Gehirn von diversen Krankheitserregern zugefügt werden können, oftmals unterbewertet.
Die Gewährleistung eines intakten Immunsystems würde die durch Krankheitserreger verursachten Erkrankungen wahrscheinlich wesentlich reduzieren. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist das Epstein-Barr-Virus, denn dieses Virus löst erst dann eine Krebserkrankung aus, wenn das Immunsystem geschwächt oder völlig ausgeschaltet wurde. Spezielle Medikamente unterdrücken das Immunsystem nach einer Transplantation, was eine 400-prozentige Erhöhung der Krebserkrankungen zur Folge hat.
Ein Drittel der Weltbevölkerung ist mit dem ebenfalls unterschätzten Einzeller Toxoplasma gondii infiziert. Zur Jahrtausendwende wurde in Ungarn eine Untersuchung durchgeführt, die belegte, dass dieser Krankheitserreger bei 28 Prozent der ungarischen Bevölkerung nachgewiesen werden konnte. Bei älteren Menschen kommt diese Infektion noch häufiger vor (50-80%). Bisher wurde angenommen, dass diese Infektion für die meisten Menschen ungefährlich sei.
Forschungen in den letzten Jahrzehnten führten zu dem Ergebnis, dass dieser Krankheitserreger, der sich vorzugsweise im Gehirn ansiedelt, bei allen Infizierten zur grundlegenden Veränderung ihrer Verhaltensweisen führte. Darüber hinaus erhöht der Toxoplasma gondii die Wahrscheinlichkeit von Gehirnkrankheiten bzw. beeinflusst deren Verlauf erschwerend. Es stellt sich die Frage, wie ein Einzeller auf unsere Verhaltensformen einwirken kann. Um überleben zu können, war der Parasit im Zuge der Evolution gezwungen zu lernen, die Verhaltensweisen der von ihm infizierten Lebewesen zu beeinflussen. Da sich dieser Parasit nur im Darm von Katzenartigen effektiv vermehren kann, setzt er alles daran, in den Körper dieser Tiere zu gelangen. Die Katze kann jedoch nur über ihre infizierte Beute – in erster Linie Mäuse und Ratten – selbst infiziert werden, was natürlich eine erfolgreiche Jagd der Katze voraussetzt. Demzufolge beeinflusst der Parasit das Verhalten der Beutetiere dahin gehend, dass sie von der Katze schnell und leicht gefangen und gefressen werden können. Ratten sind von Natur aus äußerst misstrauisch und vorsichtig. Normalerweise haben sie panische Angst vor Katzen bzw. dem Geruch von Katzenurin. Der Parasit bildet deshalb im Gehirn, vorzugsweise im Gefühlszentrum des Gehirns (Amygdala) Zysten und verändert damit die Gehirnfunktion des infizierten Tieres und dadurch auch seine Verhaltensweise.
Die Beutetiere werden aktiver und verlieren langsam ihre Angst vor Unbekanntem. Infizierte Ratten laufen schneller in eine Falle. Die gravierendste Veränderung jedoch ist die, dass die Ratten keine Angst mehr vor dem Geruch von Katzen verspüren. Ganz im Gegenteil: Sie fühlen sich von Katzen – in einer Art Selbstzerstörungswahn – angezogen. Nachdem die Katze ihre Beute gefressen hat, lösen sich die Parasiten aus den Zysten, die sie im Gehirn, im Muskelgewebe und in den inneren Organen des Beutetieres gebildet hatten und gelangen so in das Darmsystem der Katze, wo sie sich erfolgreich vermehren. Mit dem Kot zusammen werden die Parasiten zurück in die Umwelt befördert, wo sie erneut potenzielle Beutetiere bzw. Zwischenwirte infizieren können. Der Einzeller Toxoplasma gondii wurde 1908 entdeckt.
Erst 1939 erkannte man, dass dieser Parasit bei Embryonen und Kindern von Frauen, die vor oder während ihrer Schwangerschaft infiziert wurden, schwerwiegende Schädigungen verursachen kann. Sehr schwere Schäden entstehen nur dann, wenn die Mutter im Verlaufe der Schwangerschaft angesteckt wurde.
Die Toxoplasmose besteht bekanntermaßen aus einer akuten und der späteren chronischen bzw. latenten Phase. Letztere hält bis zum Lebensende an, da sich dieser Parasit nicht mehr aus dem Organismus entfernen lässt. Bei einer akuten Infektion während der Schwangerschaft kann der Embryo über die Plazenta ebenfalls infiziert werden, was zu einem Spontanabort bzw. dem Absterben des Embryos führen kann. Darüber hinaus können geistige Behinderungen, Augenentzündungen, Blindheit, Taubheit, Epilepsie, Hydrocephalus, Hirnschädigungen und Hirnverkalkung verursacht werden.
Inwiefern medikamentöse Behandlungen wirksam sind, konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden. Bei Männern und nicht schwangeren Frauen äußert sich eine frische, akute Infektion mit grippeähnlichen Symptomen wie: Abgeschlagenheit, Schwächegefühl, Muskelschmerzen, Unterleibsschmerzen, Vergrößerung der Lymphknoten, steifes Genick, Halsschmerzen, Brechreiz, Durchfall, Fieber. Nach wenigen Tagen bzw. Wochen bilden die Parasiten Zysten in den Gehirnzellen, vor allem in den Neuronen. Zu finden sind sie aber auch in Astrozyten, im Allgemeinen in den Gliazellen. Darüber hinaus kommen Zysten auch im Muskelgewebe, in der Leber, in der Milz und im Herz vor. Diese Zysten sind für die spätere, sog. latente Infektion verantwortlich. Ein intaktes Immunsystem ist in der Lage, die sich in den Zysten ansammelnden Krankheitserreger unter Kontrolle zu halten und ihre Vermehrung erfolgreich zu verhindern. Ist das Immunsystem jedoch in seiner Funktion eingeschränkt – durch z. B. AIDS, immunsuppressive Therapien, Transplantationen, extreme Kortikosteroid-Therapien, Chemotherapien -, können die Zysten platzen und die Krankheitserreger können wieder aktiv werden, d. h. erneut in die akute Phase übergehen. Ist dies der Fall, können Gehirnhautentzündung, Augenentzündungen (Retinochorioiditis), sogar Blindheit auftreten. Öfters kommt es auch zu Orientierungslosigkeit, Angstzuständen, Depressionen und Psychosen.
Es gibt jedoch auch Beispiele dafür, dass die Infektion auch ohne geschwächtes Immunsystem erneut in die akute Phase übergehen kann.
Latente Infektionen, die bei 50-80% der älteren Bevölkerung Ungarns präsent sind, haben scheinbar keinerlei Symptome, allerdings können sie die Wahrscheinlichkeit des Auftretens zahlreicher Krankheiten erhöhen sowie deutliche Verhaltensänderungen bei Infizierten verursachen. Die Prävalenz eines Meningioms (Hirntumor, der durch die Entartung von Zellen einer Hirnhautschicht entsteht) kann um 200 Prozent erhöht werden, wie auch die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Parkinson und Epilepsie. Bei infizierten Patienten, die an mit Stimmungsschwankungen einhergehenden Erkrankungen leiden, konnten 55 Prozent mehr Suizide festgestellt werden. In einer zusammenfassenden, sog. Meta-Analyse erwies sich, dass der Parasit eine 270-prozentige Erhöhung der Wahrscheinlichkeit des Aufkommens einer Schizophrenie in seinem Zwischenwirt bewirken kann. In Frankreich, wo 82-84 Prozent der Bevölkerung infiziert sind, tritt die erste schizophrene Episode 50 Prozent häufiger auf als in England, wo diese Infektion bei ca. 20 Prozent der Bevölkerung nachweisbar ist. Gegen Schizophrenie verwendete Medikamente haben typischerweise eine Komponente, die über eine abtötende Wirkung auf Parasiten verfügt! Außerdem wurde beobachtet, dass die Mortalität bei mit Toxoplasma gondii infizierten Schizophrenie-Patienten um 470 Prozent höher war. Wenn man in Betracht zieht, dass Schizophrenie 1 Prozent der Bevölkerung betrifft, ist diese Erhöhung der Sterberate doch äußerst beträchtlich.
In mehreren Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Infektion mit Toxoplasma gondii das Verkehrsunfall-Risiko um 260-600 Prozent erhöht. Forscher führen diesen Umstand darauf zurück, dass der Krankheitserreger die Reaktionszeit verlängert und verlangsamend auf die Reflexe wirkt, darüber hinaus wird die Konzentrationsfähigkeit gemindert. Dass diese Faktoren auch Einfluss auf z. B. Arbeitsunfälle u. Ä. haben können, wurde bisher vollkommen außer Acht gelassen. Die hier bereits beschriebenen Phänomene haben erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Das Erstaunlichste jedoch ist, dass diese Parasiten sogar fähig sind, unser Denken, Gehirn und unsere Verhaltensweisen gravierend zu verändern. Die Parasiten beeinflussen den Menschen dahin gehend, dass dieser durch die Veränderung seines Verhaltens zum leichten Opfer für Raubtiere wird. Natürlich kommt es in unserem Zeitalter extrem selten vor, dass ein Mensch katzenartigen Raubtieren zum Opfer fällt, was der Parasit Toxoplasma gondii jedoch „nicht weiß“. Interessanterweise gehen die Veränderungen bei Frauen und Männern oft in die entgegengesetzte Richtung. Im Allgemeinen haben Infizierte weniger Hemmungen, dafür aber mehr Schuldgefühle, sind risikobereiter, selbstanklagend, unsicher, besorgt und zweifeln oft an sich selbst.
Ausgeprägte Charakteristika infizierter Männer: niedrigerer IQ, geringerer Ausbildungsstand, antisoziales Verhalten, Vorschriften ignorierend, argwöhnisch, eifersüchtig, misstrauisch, dogmatisch, plötzliche Stimmungswechsel, anspruchslos, steife und stoische Umgangsformen. Zusammenfassend ausgedrückt, finden Frauen diese Männer weniger anziehend. Im Gegensatz dazu sind infizierte Frauen: intelligenter, gewissenhafter, beharrlicher, Vorschriften achtend, pflichtbewusster, anpassungsfähiger, leicht umgänglich, warmherzig, freundlich, aufmerksam anderen gegenüber, menschenfreundlich, extrem auf soziale Gerechtigkeit bedacht, schließen leicht Bekanntschaften, haben viele Freunde und Schwärmereien, gehen außerordentlich gern Kleidung kaufen. Zusammenfassend ausgedrückt, wirken diese Frauen äußerst anziehend auf Männer. Die genannten Eigenschaften sind um so stärker ausgeprägt, je länger die Infektion dauerte. Wenn Frauen etwas überschwänglich kontaktfreundlich sind, bedeutet das heutzutage selbstverständlich nicht, dass sie zu Opfern von Raubkatzen werden. Allerdings kann man nicht ausschließen, dass die einseitige Intensivierung dieses Wesenszuges Gefahren für die betroffenen Frauen in sich birgt.
Der bekannteste Forscher auf diesem Gebiet (wie der Parasit Toxoplasma gondii das Verhalten von Infizierten verändern kann) ist Jaroslav Flegr. Er gab zu, sich aus persönlichen Beweggründen so leidenschaftlich mit diesem Thema beschäftigt zu haben: Auch er zählt zu den Infizierten. In seinem Bekenntnis beschreibt er: „Über lange Zeit war es mir absolut unverständlich, warum ich glücklich und aktiv auf der Suche nach dem Unglück war. Und warum war ich so gelassen, als ich der Gefahr unmittelbar gegenüberstand? (Ost-Türkei „Im Kreuzfeuer von Maschinenpistolen“)“ Wie bereits erwähnt wurde, sind Antibiotika – in der latenten Phase der Infektion – gegen die sich in den Zysten ansammelnden Krankheitserreger im Grunde genommen wirkungslos. Aus diesem Grunde ist es von primärer Wichtigkeit, die Abwehrfunktion des Immunsystems aufrechtzuerhalten bzw. der Infektion vorzubeugen.
Was können wir selbst tun, um dieser Infektion vorzubeugen? Die Ansteckung kann grundsätzlich auf zwei Arten erfolgen: durch Katzenkot und Fleischverzehr. Wichtigster Risikofaktor ist die Katzenhaltung, insbesondere die Hygiene im Umgang mit der Katzentoilette. Es ist ratsam, den Sand täglich auszuwechseln, weil der ausgeschiedene Toxoplasma gondii nach mehr als einem Tag infizieren kann. Katzen scheiden nach ihrer Infizierung 1-2 Wochen lang Toxoplasma gondii aus, danach nie wieder, auch dann nicht, wenn sie erneut infiziert werden. Wird der Einzeller vergraben, bleibt er 1-2 Jahre virulent. Verbleibt der Parasit an der freien Luft, verkürzt sich seine Ansteckungsfähigkeit auf 1-2 Monate. So kann z. B. das Spielen in Sandkästen für Kinder gefährlich sein, darüber hinaus besteht Verschleppungsgefahr (an Schuhsohlen, Spielzeug usw.).
Wichtig zu wissen ist weiterhin, dass die vergrabenen „Sporen“ des Toxoplasma gondii „schweben“ können, weshalb sie durch Regenfälle mühelos wieder an die Erdoberfläche gelangen, wo sie leicht wieder neue Opfer finden. So ist auch verständlich, dass es gefährlich sein kann, rohes, ungewaschenes Obst zu essen; auch Gartenarbeiten erhöhen das Ansteckungsrisiko. Es kam sogar vor, dass verseuchtes Wasser die massenhafte Verbreitung des Krankheitserregers verursachte. Im Fleisch infizierter Tiere kann dieser Parasit ebenfalls zu finden sein, deshalb ist es nicht ratsam, rohes, ungebratenes Fleisch zu verzehren. Hitze von mindestens 67oC (Braten oder Kochen) vernichtet den Krankheitserreger Toxoplasma gondii. Unsaubere Messer, d.h. fehlende Hygiene in der Küche begünstigen die Verbreitung des Parasiten. Nach beendeter Küchenarbeit sollte man unbedingt die Hände waschen. Des Weiteren sollte man keine nicht pasteurisierte Milch (vor allem Ziegenmilch) trinken. Tiefgefrorene Produkte sind unbedenklich, weil der Erreger bei -12 Grad innerhalb von 48 Stunden abgetötet wird.
Wir erwähnten bereits, dass diese Infektion nie vollständig geheilt werden kann, weil die sich in den Zysten ansammelnden Parasiten resistent gegenüber Antibiotika sind. Demzufolge kann man die Infektion nur behandeln und unter Kontrolle halten. Das Immunsystem ist für die Aufrechterhaltung der Symptomfreiheit unentbehrlich. Für schwangere Frauen ist die Infektion dann gefährlich, wenn sie während oder kurz vor der Schwangerschaft infiziert werden, bzw. wenn sie schon vorher infiziert wurden und ihr Immunsystem während der Schwangerschaft schwächelt. Das bewirkt, dass die Parasiten erneut aktiv werden, was akute Symptome verursachen und zur Schädigung des Embryos führen kann.
Heilpilzextrakte können wesentlich dazu beitragen, das Immunsystem im Gleichgewicht zu halten, denn sie verfügen nachgewiesenermaßen nicht nur über antibakterielle und antivirale Wirkungen, sondern können auch gegen einzellige Parasiten eingesetzt werden. Heilpilze mit großen Fruchtkörpern bevorzugen das gleiche feuchtwarme Milieu wie der Toxoplasma gondii. Um überleben zu können, mussten sich diese Heilpilze gegen Krankheitserreger, Bakterien und Parasiten wehren, die in ihrer Umgebung massenweise vorkamen. Und eben dieser „Überlebensinstinkt“ wird von den Heilpilzen an die Menschen weitergegeben, wodurch die schädlichen Auswirkungen der Krankheitserreger auf den menschlichen Organismus neutralisiert oder abgeschwächt werden. Man könnte sogar fast behaupten, dass spezielle Heilpilzextrakte vielleicht die einzigen Wirkstoffe sind, die die Fähigkeit besitzen, das Immunsystem als Ganzes zu regulieren und zu aktivieren.
Nicht zu vernachlässigen ist auch die Tatsache, dass Toxoplasmose in einigen westlichen Ländern als dritthäufigste Todesursache bei Lebensmittelinfektionen gilt. Der Parasit benutzt einzelne Zellen des Immunsystems – die Fresszellen und die dendritischen Zellen – als „Trojanisches Pferd“, um sich in alle Winkel des Organismus – und so auch ins Gehirn – transportieren zu lassen. Wenn jedoch genau diese Immunzellen entsprechend aktiviert sind, werden die Parasiten nicht transportiert sondern vernichtet bzw. unter Kontrolle gehalten.